Die Infrastruktur der Sportanlage des TSV ist in die Jahre gekommen. Das TSV-Vereinsheim wurde 1970 errichtet, die Tennishalle folgte 1979, der Anbau für die Sportschützen wurde im Jahr 2000
eingeweiht. Die TSV-Vorstandschaft wollte in der Jahreshauptversammlung am 22. Oktober die Mitglieder über die anstehenden Untersuchungen für die geplanten und umfassenden Sanierungsmaßnahmen
informieren, doch die rote Corona-Ampel stoppte dieses Vorhaben. Im Vorfeld zur Mitgliederversammlung wurden schon alle Abteilungen des TSV entsprechend informiert und auch mit dem DJK Rohrbach
und den Schlossschützen wurden konstruktive und wegweisende Gespräche geführt. Soll eine Generalsanierung erfolgen oder wird in Teilen gar neu gebaut? Diese zwei Varianten stehen zur Wahl.
Um Gerüchten vorzubeugen hat die Vorstandschaft, auch aufgrund der derzeitigen Corona-Situation, entschieden mit den anstehenden Überlegungen jetzt schon an die Öffentlichkeit zu gehen und die Mitglieder auf diesem Weg zu informieren. Die Kernaussage ist, dass der TSV im nächsten Jahr, also 2021, sämtliche Sanierungskosten wie auch gegenübergestellte etwaige Neubaukosten ermitteln und sich Konzepte überlegen wird, sowohl für Vereinsheim und Fußballplätze als auch im Tennisbereich. „Wir wollen die Gebäude und das Gelände so auf Vordermann bringen, dass in den nächsten 30 Jahren alles in Ordnung ist“, versprechen sich Präsident Robert Maier und seine Stellvertreter Andreas Eisenmann und Maria Graßl-Frömel vom Gelingen dieser Pläne. „Man ist bis jetzt immer über die Runden gekommen, es war für seine Zeit und den damaligen Mitteln alles das Richtige - jetzt besteht jedoch massiver Sanierungsbedarf und es muss gehandelt werden um nicht permanent nur flicken zu müssen und um für die Zukunft auch energetisch und mit den laufenden Unterhaltskosten bestens gerüstet zu sein.
Zwei Varianten sollen im kommenden Jahr aufs Detail geprüft werden: Komplette Generalsanierung des Vereinsheims sowie ein wahrscheinlicher Neubau der Tennishalle, die nach
diversen Begehungen und auch der Prüfung durch Architekt Eichenseher nicht mehr sanierungsfähig ist.
Das Fußballvereinsheim bliebe stehen, wobei man sich bewusst ist, dass man bei einer Kernsanierung des Kabinen- und Duschentrakts auf den Rohbauzustand zurückbaut und den Spiel- und
Trainingsbetrieb einschränken wird bzw. entsprechende Interimsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Diese Räume standen bei Hochwasser schon einige Male unter Wasser, was natürlich seine Spuren
hinterlassen hat.
Im Bereich der TGA - also Heizung, Sanitär- und Elektroanlagen - bestehen ebenfalls enorme Mängel, ebenso gilt es einige Brandschutzmängel abzustellen. Die Heizungen sind 40 und 50 Jahre alt,
allein die laufenden Kosten hierfür sind schon gewaltig. Von einer energieeffizienten Gebäudebetreibung ist man weit entfernt, was natürlich auch einen enormen Teil der Mitgliedsbeiträge schluckt
welcher eigentlich für die sportliche Förderung gedacht sein sollte.
Die Zweite Möglichkeit ist der Neubau des Vereinsheims mit Kabinen und Duschen sowie der Tennishalle. Bei der Untersuchung eines möglichen Neubaus sind die Schlossschützen mitinvolviert, der
entsprechende Raumbedarf würde den Schützen wieder zur Verfügung stehen. In diesen Überlegungen beinhaltet sind auch langfristige Überlegungen wie die eventuelle Schaffung zusätzlicher
Kapazitäten, z.B. Multifunktionsräume für Tischtennis, dem Dartsport oder neue Gymnastikkurse wofür bisher der Platz fehlt. Die Schachabteilung des TSV Rohrbach, welche derzeit in gemeindlichen
Räumen eingemietet ist, würde es zudem äußerst begrüßen künftig auch am TSV-Gelände beheimatet zu sein.
Man könnte sich ferner ein gemeinsames zentrales Vereinsgebäude für Fußball und Tennis vorstellen, wobei der Standort noch nicht festgelegt ist, es stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Der Spielbetrieb wird natürlich parallel weiter laufen. Es muss ermittelt werden, welche Investitionen in der jeweiligen Variante anstehen und welche laufenden Kosten der Verein in den nächsten Jahrzehnten zu tragen hat.
Eine aufwändige Generalsanierung oder ein zentraler Neubau - der nicht unbedingt beabsichtigt ist. „Diese zwei Varianten will man zunächst vergleichen, weil wir nicht kurzfristig sondern langfristig für die nächsten Jahrzehnte planen möchten“, teilt die Vorstandschaft mit. Der TSV wird im Jahr 2021 sämtliche Sanierungskosten ermitteln, Konzepte überlegen und Pläne erstellen, sowohl für Vereinsheim und Fußballplätze als auch im Tennisbereich. Im Weiterem gilt es zu prüfen, welche Fördermittel im jeweiligen Konzept für Sanierungen oder Neubau beansprucht werden könnten und wie hoch die künftig zu erwartenden laufenden Kosten bei beiden Varianten sind. Man legt großen Wert auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei diesem Vorhaben, will Synergieeffekte nutzen. Hier steht alles zur Debatte, eine klimaneutrale Gebäudebetreibung, Eigenstromversorgung, Energierückgewinnung, LifeCycleCosts, zusammengefasst positive Effekte für den Verein und auch für die Umwelt.
Die Vereinsführung ist seit dem ersten Gedanken auch in Kontakt mit der Gemeindeverwaltung Rohrbach. Es wurden bereits diverse Gespräche über die anstehenden Möglichkeiten geführt. Bürgermeister Christian Keck steht dem Verein beratend zur Seite, zudem es auch seitens der Gemeinde Ideen und Vorschläge zur weiteren Aufwertung des Rohrbacher Sportgeländes gibt. Ein gemeindlicher Spielplatz, ein Fitnessparcours, die Anpassung des Ilmtal-Radwegs durch das Gelände sind erste Gedanken. Eine Verlegung der Verkehrsführung im Gelände würde z.B. aus dem „DJK-Fußballplatz“, welcher um 6m zu kurz für Großfeldspiele ist, einen entsprechend regelkonformen Fußballplatz generieren. Dieser würde dann dem seit Jahren andauernden Mitgliederzuwachs in der Abteilung Fußball entgegen kommen und zudem auch hier mit Flutlicht für die Abendspiele ausgestattet sein.
Bis Ende 2021 sollen diese Fragen alle geklärt und entsprechende Untersuchungen durchgeführt worden sein, um dann der Mitgliederversammlung als zentrales Gremium einen aussagekräftigen Vergleich der Sanierungs- oder Neubauvariante als Entscheidungsgrundlage vorzulegen zu können. Das letzte Wort haben dann die Mitglieder.
Die Vorstandschaft sieht der Entscheidung hoffnungsvoll entgegen. Der Verein ist schuldenfrei, Fördermittel stehen gerade auch wegen der Corona-Situation verstärkt zur Verfügung, zudem kommt auch die Zinspolitik einer Investition in der einen oder anderen Variante mittel- und langfristig äußerst entgegen.
Aufgrund der nicht möglichen Jahreshauptversammlung 2020 möchte sich die Vorstandschaft in diesem Zuge auch bei seinen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen über die letzten zwei Jahre bedanken. Der Verein steht trotz der Krise gut da, die TSV-Mitglieder halten uns die Treue und wir wissen, dass das Ganze nicht einfach ist – der Fußball, der Hallensport für Gymnastik und Badminton sowie die Schachspiele in Mannschaftsstärke sind ausgesetzt. Einzig das Tennishallen-Einzel ist derzeit möglich. Vor allem die Kinder wollen ihre Freunde treffen, einen Teamsport betreiben und einfach Spaß haben – auch wir fühlen hier mit euch, mit den Kindern, den Trainern und Jugendleitern und sämtlichen Mitgliedern. „Es wird wieder weiter gehen, wir werden wieder tollen Sport und die entsprechende Begeisterung sehen. Wir werden die Zeit nutzen um für unseren Verein die entsprechenden Grundlagen zu schaffen um auch für die nächsten Jahrzehnten gut vorbereitet zu sein.“ so der Schlusssatz der Vereinsführung.